Pünktlich um 19:00 Uhr begrüßte der 1. Vorstand Harald Müller im evangelischen Gemeindehaus in Eltingen 51 Mitglieder und Gäste, darunter auch einige Neuimker aus dem diesjährigen Kurs, zur zweiten  Mitgliederversammlung 2017.

Kurzbericht 2017 des 1. Vorstands Harald Müller

Der hohe Varroadruck 2016 zog im Winter 2016/17 auch hohe Völkerverluste nach sich. So war es Anfang 2017 für den Verein schwierig genügend Völker für den Neuimkerkurs 2017 zu stellen. Vielen Dank an alle Imker, die trotz dieser Widrigkeiten, dem Verein Bienenvölker zur Verfügung stellten.
Durch die wetterbedingte schlechte Befruchtung der Königinnen 2016 gab es im Laufe diesen Jahres viele Königinnenausfälle und teilweise auch einige drohnenbrütige Völker.

Die extreme Frostnacht am 20. April 2017 ließ auch die Imker um ihre Honigernte bangen. Die Aussicht auf Blütenhonig war nach dieser Nacht minimal.

Die Honigernte 2017 war sehr standortabhängig. Einige Imker konnten trotz des späten Frosts ihre gewohnte Menge an Honig ernten. Andere hatten dieses Jahr weniger bis fast gar keinen Honig ernten können.
Harald Müller stellte fest: „Der Blütenhonig 2017 hat durch den Ausfall der Obstblüte einen anderen, aber sehr interessanten Geschmack.“

Die Wetterkapriolen in den ersten 4 Monaten wirkte sich auch auf die Entwicklung der Völker aus. Durch die vielen Kälteeinbrüche wurde sie immer wieder ausgebremst. Üblicherweise wird das Umlarven Anfang Mai begonnen, dies war 2017 erst Mitte Mai möglich. Erstaunlicherweise erholten sich die Völker aber sehr schnell und entwickelten sich dann doch noch recht zügig.
Auch die Königinnen von 2017 profitierten von der nun positiven Entwicklung der Völker und konnten besser begattet werden als im vorherigen Jahr.

Ende Juli / Anfang August wäre der optimale Zeitpunkt für die Ameisensäurebehandlung gewesen. Die Waldtracht war Ende Juli früh beendet, daher ist eine anschließende Behandlung gut möglich gewesen.

Nach der Einwinterung sind die Völker nun stark und gut vorbereitet für den Winter.

Die Entwicklungsbedingungen für Mäuse waren 2017 ideal. Daher sollten zeitig die Mäusegitter angebracht werden. Eigentlich besteht die Gefahr eines Spechtschadens erst mit dem ersten Schneefall, aber es gibt leider jetzt schon die erste Meldung von Spechtschäden. Daher sollte auch zeitig an die Sicherungen vor Spechten gedacht werden.

Der Neuimkerkurs 2017 war mit 23 Teilnehmer gut besucht. Der Verein hat nun 2 Grundstücke (Silberberg und Rutesheim) gepachtet, an denen der Kurs durchgeführt werden konnte. Diese Grundstücke können nach Rückfrage aber auch von Mitglieder genutzt werden, um eventuell Bienenvölker „zwischenzulagern“.

Harald Müller bedankte sich bei Thomas Mayer, Volker Eisenhardt, Horst Reinhardt, Dieter Butzer und Bernhard Vogel für die Organisation und Durchführung des Kurses. Durch den Einsatz von Roland Schäuffele konnte auch das, bei Dehner Bienen in Billingsbach, bestellten Material rechtzeitig an die Kursteilnehmer ausgegeben werden.
Der diesjährige Kurs bestand aus ca. 18 Terminen. Schwärme gab es 2017, im Gegensatz zu 2015, nicht. Am 23. November wird der Abschluss des Kurses stattfinden. Mit der späteren Oxalsäure-Behandlung wird der Kurs dann abgeschlossen.

Für 2018 wird es eventuell einen Zuchtkurs geben.

Ehrungen

„Honig hält gesund und fit“ so kommentierte Adolf Schäfer aus Eltingen seine Ehrung zum 70-jährigen Vereinsjubiläum. Der 95-jährige war zu seiner aktiven Imkerzeit jahrelang Bienensachverständiger und erinnerte auch daran, dass es damals das Thema Bienenzucht noch nicht gab. Vermehrt wurde über die Schwarmimkerei,  auch heute noch ist er an der Imkerei sehr interessiert.

Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum wurde Horst Breitkreuz aus Heimsheim geehrt. Karl Mouris aus Perouse und Richhard Malik aus Renningen können auf 25 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken.

Lange aber nicht langweilig

war der Vortrag von Harald Mössner, Referent des Landesverbandes, zum Thema Bienenzucht und Aufzucht von Bienenköniginnen.
Unter den Imkern betreiben etwa 0,6% auch die Bienenzucht. Der Begriff Zucht ist in der Gesellschaft eher negativ besetzt. Da durch die Eingriffe des Bienenzüchters die Fortpflanzung kontrolliert wird und eine künstliche Auslese stattfindet. Doch die Honigbiene ist ein Wildtier und kann daher nur sehr bedingt beeinflusst werden. Durch die Varroamilbe würde heute kein Bienenvolk mehr länger als 1-2 Jahre in der freien Wildbahn selbständig überleben können. Daher ist die Arbeit der Bienenzüchter und Imker sehr wichtig.
Weiter konnte man wertvolle Informationen über künstliche Besamung, Standbegattung, Umlarven und Königinnen-Aufzucht erfahren.