Der 1. Vorstand Harald Müller konnte 60 Mitglieder und Gäste im evangelischen Gemeindehaus in Eltingen zur zweiten  Mitgliederversammlung 2019 begrüßen.

Kurzbericht 2019 des 1. Vorstands Harald Müller

Der Neuimkerkurs 2019 war mit 43 Teilnehmer sehr gut besucht. Aus ursprünglich 7-8 Terminen wurden wesentlich mehr. Denn schon Mitte Mai war der 8. Termin erreicht, bedingt durch die vielen Futterkontrollen im Frühjahr. Alle Teilnehmer waren mit großen Eifer und gutem Gefühl für die Bienen dabei.

Harald Müller bedankte sich bei Thomas Mayer, Volker Eisenhardt, Horst Reinhardt, Hermann Buck, Susanne Müller und Bernhard Vogel für die Organisation und Durchführung des Kurses. Am 28. November wird der Abschluss des Kurses stattfinden. Mit der späteren Oxalsäure-Behandlung wird der Kurs dann abgeschlossen.

Mit der kalten und nassen Witterung hatten die Bienen 2019 zu kämpfen. Und manche Imker mussten im Mai Notfütterungen durchführen. Stellenweise konnte dann Ende Mai doch noch die Lindentracht von den Bienen genutzt werden. Wald- oder Tannenhonig gab es 2019 selten, daher konnten die Imker zeitig mit der Varroabehandlung beginnen.

Ehrungen

Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wurde Gustav Dietrich mit der silbernen Ehrennadel geehrt. Hermann Buck, Lothar Ehlenberger und Markus Buck können auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken und wurden mit der goldenen Ehrennadel geehrt.

Unsere Mutterstation wurde dieses Jahr von Hermann Buck an Dieter Butzer übergeben. Harald Müller dankte Hermann Buck für die jahrelange Betreuung der Mutterstation.

Landwirtschaft und Imkerei, ein Widerspruch?

war das Thema des Vortrags von Dr. Richard Odemer.

Auszug aus dem Artikel der Leonberger Kreiszeitung vom 23.10.2019 von Marion Graeber:

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist derzeit allgegenwärtig und ebenfalls Thema des Abends. Wie eng die Tierwelt mit der Natur und deren Umgang durch den Menschen verbunden ist, zeigte der Vortrag von Imker Richard Odemer auf. So sehen sich gerade Landwirtschaft und Imkerei im Spannungsverhältnis. Auf der Suche nach Lösungsansätzen fielen Schlagworte wie beispielsweise der Schutz der Streuobstwiesenbestände vor Rodung aufgrund von Wohnbau- und Straßenbauprojekten. Auch das Verbot von gefährlichen Pestiziden in der Landwirtschaft wurde angesprochen, wie auch Förderungsstrategien durch die Landespolitik.

Richard Odemer ist selbst Imker. In der Haltung von Honigbienen sieht er in Zeiten von Monokulturen und intensiver Landwirtschaft einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Artenreichtums, der Kulturlandschaft und dem Schutz der Umwelt. Und Odemer ist durchaus positiv gestimmt, denn die Menschen sind sehr kreativ. So werden etwa auch Bienenvölker in der Stadt angesiedelt. Sind die städtischen Imker doch davon überzeugt, dass die Bienen hier besser aufgehoben sind als in der Natur, wo eben Monokulturen und Pestizide das Insektenleben schwer machen. „Bienen halten, ist im Trend“, unterstreicht Richard Odemer. So also auch auf Stuttgarts Dachterrassen. Doch auch in ländlichen Regionen soll das Bienenleben weiter gefördert werden. So sollen Wiesen die Vorgärten zieren und nicht moderne, karge Steinwüsten. Artenreiche Streifen mit hoher Blütendichte sollen Getreidefelder insektenfreundlicher werden lassen. Die Durchwachsene Silphie (eine ausdauernde und mehrjährige Pflanze, die aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze angebaut werden kann) wurde ebenfalls mit all ihren Vor- und Nachteilen thematisiert.

Und auch die Flugdistanz von Bienenarten möchte Odemer berücksichtigt sehen. Schaffen kleine Arten gerade einmal 100 bis 300 Meter, größere Arten 600 bis 1200 Meter, so fliegt die Honigbiene drei bis sieben Kilometer vom Bienenstock hinaus. Trittsteinkonzepte sollen hier die Bienenwanderungen erleichtern und den genetischen Austausch möglich machen.

Alles in allem war der Blick in die Zukunft durch Richard Odemer also nicht ganz so düster.“